How-To: Woran erkenne ich seriöse Coaches?

Coaching ist längst ein fester Bestandteil moderner Personal- und Führungskräfteentwicklung. Immer mehr Unternehmen nutzen es, um Talente und Fachkräfte gezielt und individuell zu fördern, Führungskompetenzen zu stärken und Transformationen zielgerichtet zu begleiten.

Mit einer zentralen Frage muss sich dabei nahezu jeder beschäftigen: Woran erkennt man seriöse Coaches, die wirklich Wirkung entfalten?

In einem zunehmend unübersichtlichen Markt, in dem sich jede:r Coach nennen darf, verschwimmen die Linien zwischen Professionalität und Beliebigkeit. Für HR wird die Lage dadurch komplex: Coaching gilt zu Recht als eines der wirkungsvollsten Instrumente der Personalentwicklung. Doch das Potenzial entfaltet sich nur, wenn die Qualität stimmt. Schlechte Erfahrungen mit unzureichend qualifizierten Coaches können nicht nur Entwicklung blockieren, sondern auch Vertrauen zerstören. Umso wichtiger ist es, zu wissen, worauf es bei der Auswahl ankommt.

Professionelle Coaches zeichnen sich durch Rollenklarheit, Kompetenz, Haltung und Transparenz aus. Sie arbeiten zielorientiert, methodisch reflektiert und immer mit Blick auf das Zusammenspiel individueller Entwicklung und organisationaler Wirklichkeit (1). Wer als Unternehmen nachhaltige Coaching-Maßnahmen etablieren will, braucht also nicht nur das passende Format, sondern vor allem die richtigen Personen.

 

1. Rollenklarheit: Definition Business Coaching

Zunächst sollte klar sein, was Business Coaching ist und wie es sich von anderen Entwicklungs- und Unterstützungsmaßnahmen wie Beratung oder Mentoring unterscheidet. Dies bildet die Grundlage dafür, die richtigen Coaches auszuwählen. Business Coaching ist die professionelle, ergebnisorientierte Begleitung und Entwicklung von Personen in Unternehmen und Organisationen (1).

Coaching aktiviert Potenziale mit dem Ziel, individuelle Entwicklung und unternehmerischen Erfolg gleichermaßen zu fördern. Business Coaching ist ein partnerschaftlicher Reflexionsprozess, der u.a. hilft:

  • Klarheit über Rolle und Ziele zu gewinnen,

  • Herausforderungen lösungsorientiert zu bewältigen,

  • die persönliche Entwicklung nachhaltig zu gestalten.

Damit grenzt sich Coaching eindeutig von einer fachlichen Beratung, Mentoring oder Training ab (2). Professionelle Coaches kennen diese Unterschiede und agieren ihrer Rolle entsprechend.

 

2. Professionalität: Qualifikation und Zertifizierung

Da „Coach“ keine geschützte Berufsbezeichnung ist, gilt die Ausbildung als zentraler Qualitätsindikator. Seriöse Coaches verfügen über eine fundierte, mehrmodulige Ausbildung, idealerweise zertifiziert durch anerkannte Verbände wie ICF, DBVC oder ECA.

Professionelle Coaches reflektieren ihre Rolle, arbeiten unter Supervision, nutzen Selbsterfahrung und bilden sich kontinuierlich weiter. Sie verüben nicht irgendeine Dienstleistung, sie gestalten einen anspruchsvollen Entwicklungsprozess mit fundiertem Feingefühl und Methodenkompetenz.

 

3. Haltung: Beziehungsgestaltung auf Augenhöhe

Coaching wirkt auch über Beziehung. Eine Vielzahl empirischer Studien belegt: Die Beziehung zwischen Coach und Coachee ist einer der stärksten Wirkfaktoren im Coachingprozess (3).

Seriöse Coaches begegnen ihren Klient:innen auf Augenhöhe. Sie verstehen sich nicht als Ratgeber:innen, sondern als Prozessbegleiter:innen mit einem geschärften Blick für Muster, Potenziale und Blockaden. Sie geben keine Lösungen vor, sondern fördern die Selbstverantwortung der Coachees.

 

4. Ablauf: Zielorientierung und Transparenz

Professionelles Coaching folgt einem klaren Ablauf: Auftragsklärung, Zieldefinition, methodisches Vorgehen, Abschluss. Seriöse Coaches machen Fortschritte sichtbar, dokumentieren die Entwicklung und reflektieren regelmäßig den Prozessverlauf.

Sie arbeiten nicht beliebig, sondern zielgerichtet entlang der Anliegen, die gemeinsam mit dem Coachee und auch mit HR abgestimmt werden.

 

Fazit: Wirkung beginnt bei der richtigen Wahl

Es ist nicht einfach, auf dem vollen Markt der Coaches professionelle Business Coaches zu identifizieren. Zu viele Angebote locken mit großen Versprechen und wirken auf den ersten Blick ansprechend. Doch mit einer Überprüfung der oben aufgeführten Punkte lässt sich Klarheit schaffen: Fundierte Ausbildung, eine reflektierte Haltung und ein strukturiertes Vorgehen sind die Grundlage für wirksames Coaching. So kann echtes Wachstum beginnen. 

Wenn du gerade prüfst, wie Coaching in eure Personalentwicklungsstrategie passt oder ob euer Coach-Pool auf professionelle Standards ausgerichtet ist, sprich uns gerne an. Wir unterstützen Organisationen dabei, Coaching wirksam, strategisch und mit einem qualifizierten Pool an Coaches zu verankern.

 

Quellen

  1. Schermuly, C. C. (2019). Erfolgreiches Business-Coaching: Positive Wirkungen, unerwünschte Nebenwirkungen und vermeidbare Abbrüche (Kap. 2.1, S. 43–46). Weinheim: Beltz.

  2. DBVC: https://www.dbvc.de/der-dbvc/definition-coaching

  3. Grawe, K. (2004). Neuropsychotherapie (Kap. 8.5.1, S. 266–274). Hogrefe.

  4. Schermuly, C. C. (2014). Erfolgreiches Business Coaching (S. 107–110, 162–166). Springer.

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Case Study: DR. KADE